
Mein Verhältnis zu Geld
Als Steuerberater und Unternehmensberater konnte ich beobachten, wie unterschiedlich Menschen mit Geld umgehen. Insbesondere Menschen, die viel Geld verdienen, haben oft einen sehr unterschiedlichen Umgang mit Geld. Und ich muss sagen, dass ich nur wenige bewunderte, wie sie ihr Geld verwendeten. Viele waren sehr sparsam, haben das Geld investiert in Aktien, Immobilien und Fonds, aber haben sich selbst sehr wenig gegönnt. Nur wenige haben das Geld ausgegeben, um sich und ihrer Familie ein schönes Leben zu machen. Bewundert habe ich Menschen, die das Geld darüber hinaus für soziale Zwecke und andere gesellschaftliche Bedürfnisse ausgegeben haben.
Einmal kam ein Ehepaar zu mir, das keine Kinder hatte, aber schon ein großes Vermögen angespart hatte. Ihre Frage war, wie sie ihre weiteren Ersparnisse verwenden sollten, denn sie hatten schon die verschiedensten Veranlagungen realisiert. Ich habe Ihnen geraten zu überlegen, für welchen sozialen Zweck sie einen Teil ihres Geldes einsetzen könnten und habe gemeint, dass sie damit auch selbst viel Glück erfahren könnten. Die Frau zeigte Interesse der Mann aber stand auf, nahm seine Frau bei der Hand und sie verließen mein Büro.
Für mich ist Geld ein Lebensmittel, um selbst gut zu leben und meine Umgebung daran teilhaben zu lassen. Natürlich ist es sinnvoll, einen angemessenen, finanziellen Polster zu schaffen, um die Möglichkeit zu haben, darauf zurückzugreifen, wenn es notwendig ist. Das soll auch der eigenen Entspannung und Gelassenheit dienen.
Im Coaching erlebe ich Menschen, die sich darüber beklagen, dass sie immer zu wenig Geld oder auch größere Schulden haben. Wenn man dann weiter spricht über ihre Einstellung zum Geld, kommt man auf sehr problematische, persönliche Einstellungen, die verhindern, dass diese Menschen über genug Geld verfügen. Solche Einstellungen sind beispielsweise:
- Geld macht nicht glücklich!
- Es gibt wichtigere Dinge im Leben als Geld!
- Wer viel Geld hat muss geizig sein!
- Geld verdirbt den Charakter!
Das sind innere Beschränkungen, die vermeiden, dass jemand genug Geld verdient. Diese inneren Beschränkungen gilt es zu beseitigen und sich große finanzielle Ziele zu setzen. Denn am Ende kommen wir dort an, was wir die ganze Zeit denken. Und die Ziele sollen groß sein, denn große Ziele sind leichter zu erreichen als kleine Ziele.
Dass Geld im Leben nicht das Einzige und Wichtigste ist, das ist eine Selbstverständlichkeit. Doch wer zu wenig Geld hat, beschäftigt sich gedanklich mit Geld öfter als jemand, der ausreichend Geld hat. Das versuche ich in meinem Leben umzusetzen.